Rhetorik: Füllwörter loswerden

Sobald wir uns beim Sprechen aufnehmen, wird vielen von uns auffallen: “Oh no, ich sage ständig ähm!” -  oder andere Füllwörter.

Mäßig verwendet, stören sie nicht. Wenn sich die Filler häufen, wird es nervig. Nicht für uns SprecherInnen (zumindest, solange wir nicht ahnen, dass wir sie verwenden), aber für die Zuhörenden. 

WIE werden wir die überflüssigen Wörter oder Laute los?

Dazu muss uns zuerst bewusst werden, WARUM sich die Füllwörter in unsere Sprache einschleichen.

Es gibt mehrere Gründe

1. Wir machen zu wenig Pausen: Füllwörter dienen oft als einfache Platzhalter, während wir darüber nachdenken, was wir als nächstes sagen möchten. Da unser Gehirn unsere Gedanken sortieren muss, verschafft es sich die nötige Zeit in Form von ähms oder anderen Flickwörtern.  

Die Klassiker: 

  • Ähm / Ah...

  • eigentlich

  • Sozusagen, quasi

  • Ja, und, oder

  • Eben, genau

2. Wir wollen unsere Meinung nicht klar äußern: nicht immer sind wir uns sicher, ob wir uns klar äußern sollen/wollen. Statt deutlicher Worte, können wir mit einer Floskel oder einer nichtssagenden Redensart um den heißen Brei herum schwafeln. 

3. Wir wollen eloquent klingen: Nicht immer schaffen wir es, unsere Gedanken flüssig und fehlerfrei auszusprechen. Wenn uns nicht sofort das richtige Wort einfällt, wir nicht sofort exakt formulieren können, fügen wir lieber ein ähm ein, als das Publikum mit einer Pause zu “langweilen”. Die Angst, nicht redegewandt zu wirken, ist zu groß. Damit es uns gelingt, flüssiger zu sprechen, verwenden wir gerne weit verbreitete Füllwörter und Floskeln.

  • Im Grunde genommen

  •  … das muss auch mal gesagt werden.

  • Um ehrlich zu sein, …

  • Meiner Meinung nach …

  • Ich möchte mal behaupten, …

  • Interessanterweise …

4. Wir können Vokabeln in der Fremdsprache nicht schnell genug abrufen: besonders fällt es mir in der englischen Sprache auf. Da werden sehr gerne Wörter/Füllsätze verwendet wie:

Füllwörter Bubbles

damit es uns gelingt, auch in einer Fremdsprache flüssiger zu sprechen.

5. Wir wollen dazugehören. Verwenden viele Celebrities und Influencer auf TikTok oder Instagram bestimmte Floskeln und Filler, dann übernehmen andere diesen Trend sehr gerne und schnell, damit auch sie möglichst trendy klingen und dazugehören. Das betrifft vor allem englische Filler words, you know?

6. Es kann sich aber auch um einen verbalen Tick handeln. Wir gewöhnen uns ein bestimmtes Wort oder einen Satz an und sagen ihn - unbewusst - immer wieder. Zum Beispiel am Ende des Satzes: das muss ich jetzt mal sagen, sozusagen, …. 

Höchste Zeit, daran zu arbeiten. Vor allem, wenn ihr Präsentationen oder Vorträge halten wollt. 

Es gibt einige Methoden, die dabei helfen können, Füllwörter loszuwerden. 

Welche Füllwörter nerven euch am meisten?

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