Augenkontakt in Online Meetings

Gibt es heutzutage noch Führungskräfte, die nicht an Videokonferenzen teilnehmen bzw. online präsentieren müssen? Mir fällt im Moment niemand ein. Die Nachfrage nach Executive Online Presence wächst jährlich.

Das haben (fast) alle gemeinsam: Kaum jemand schaut direkt in die Kamera. Fühlt sich das Publikum dabei angesprochen? Wohl eher kaum. Augenkontakt ist für Führungskräfte, Content Creators und Vortragende essenziell.

„Ich guck dich doch an“, heißt es fast täglich während unserer Trainings (mit meiner deutschen Kundschaft, Österreicher:innen sagen schau😉). Nein, ich sehe deine Augen nicht, ich sehe deine Stirn, dein Profil, deine Augenlider – aber nicht deine Pupillen.

Spätestens nach der ersten Coaching Session ist allen klar: Nur weil mich mein Gegenüber auf dem Bildschirm ansieht, bedeutet es nicht, dass wir Blickkontakt halten. Den brauchen wir aber, um eine Beziehung zueinander aufzubauen.

Neurodivergente Menschen schließe ich hier mal aus. Wobei gerade Menschen mit ADHS viel Aufmerksamkeit und somit auch Augenkontakt benötigen, um auf Dauer zuhören zu können. Dies ist zumindest meine Erfahrung.

Es ist nicht einfach, auf das grüne/weiße/rote (je nach Device) Pünktchen oben am Bildschirm zu starren. Fühlt sich anfangs richtig blöd an – nicht in die Kamera zu schauen ist aber auch keine Lösung.

Das kalifornische Tech-Unternehmen NVIDIA AI hat unlängst ein neues Tool vorgestellt, welches dieses Problem für viele lösen könnte: Der neue „Eye Contact Effect" simuliert den Blickkontakt zur Kamera bei Videokonferenzen. ModeratorInnen müssen nicht mehr unbedingt die Kamera im Sichtfeld haben, um so zu auszusehen, als würden sie ihren Blick direkt zum Kameraobjektiv richten. Während die Sprecherin oder der Sprecher seinen Text abliest, könnte man glauben, dass sie oder er ihn frei in die Kamera spricht. Was wie Magie wirkt, wird durch eine KI möglich gemacht.

Ist diese KI tatsächlich die Lösung für dieses Problem? Dauerhaft Augenkontakt zu halten, kann das Gegenüber doch auch beunruhigen, was meint ihr dazu?

Ob ihr die Software von Nvidia nützt oder nicht, bleibt euch überlassen. In den meisten Fällen ist es wohl nicht notwendig, denn: Ihr müsst nicht die ganze Zeit in die Kamera starren. Versucht, sobald ihr sprecht - und vor allem sobald ihr online eine Frage an euer Gegenüber stellt - unbedingt in die Kamera zu schauen. Selbst, wenn ihr nur zuhört, ist es äußerst höflich, dass euer Blick ab und zu in Richtung Kamera geht, damit auch, wenn euer Gegenüber spricht, der Blickkontakt gewährleistet ist.

Falls euch jedoch aus irgendwelchen Gründen das Starren auf den kleinen Punkt einfach zuwider ist - keine Sorge: es gibt ja nun eine KI Lösung. Das Leben wird immer einfacher😌.